Unser Expertenratgeber zeigt Ihnen, wie Sie mit einfachen Maßnahmen Ihre Gasrechnung drastisch reduzieren können – ohne frieren zu müssen.
Jetzt Gaspreise vergleichenDie Heizung ist der größte Energieverbraucher im Haushalt: Rund 70% des Energieverbrauchs entfallen auf das Heizen. Bei den anhaltend hohen Gaspreisen kann eine vierköpfige Familie mit gezielten Maßnahmen mehrere hundert Euro pro Jahr sparen – ohne dabei frieren zu müssen.
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einfachen Verhaltensänderungen, smarten Einstellungen und gezielten Investitionen Ihren Gasverbrauch und damit Ihre Heizkosten deutlich reduzieren können. Einige der Maßnahmen lassen sich sofort und ohne Kostenaufwand umsetzen, andere erfordern kleinere oder größere Investitionen, die sich jedoch meist innerhalb weniger Jahre amortisieren.
Der Gaspreis in Deutschland hat in den letzten Jahren erhebliche Schwankungen erlebt. Nach den extremen Preissprüngen in den Jahren 2022 und 2023 haben sich die Preise zwar etwas stabilisiert, liegen aber immer noch deutlich über dem Niveau von vor 2021.
Für Verbraucher bedeutet dies: Die Zeiten dauerhaft niedriger Gaspreise sind vorbei. Umso wichtiger ist es, den eigenen Verbrauch zu optimieren und regelmäßig die Gasanbieter zu vergleichen.
Diese Maßnahmen können Sie noch heute umsetzen, ohne einen Euro auszugeben:
Jedes Grad weniger spart etwa 6% Heizenergie. Die Absenkung von 24°C auf 20°C im Wohnzimmer spart also rund 24% Heizkosten in diesem Raum.
Verdeckte Heizkörper (durch Möbel, Vorhänge, etc.) verbrauchen bis zu 15% mehr Energie, um den Raum zu erwärmen.
2-3 Mal täglich für 5-10 Minuten alle Fenster weit öffnen, statt sie dauerhaft zu kippen. Drehen Sie während des Lüftens die Thermostate herunter.
So verhindern Sie, dass warme Luft in kalte Räume entweicht und dort Feuchtigkeit kondensiert.
Dies kann den Wärmeverlust durch die Fenster um bis zu 20% reduzieren.
Gluckernde Heizkörper sind ein Zeichen für Luft im System. Entlüftete Heizkörper arbeiten effizienter und sparen bis zu 15% Energie.
Duschen statt baden, Sparduschköpfe verwenden und die Warmwassertemperatur am Boiler auf 60°C begrenzen.
Senken Sie die Temperatur nachts und bei Abwesenheit um 3-5°C ab. Mit programmierbaren Thermostaten geht das automatisch.
Nicht jeder Raum muss gleich warm sein. Hier die empfohlenen Temperaturen:
Raum | Empfohlene Temperatur | Thermostat-Stufe | Jährliches Sparpotenzial* |
---|---|---|---|
Wohnzimmer | 20-21°C | 3-4 | Referenzwert |
Küche | 18-19°C | 2-3 | ca. 12% |
Schlafzimmer | 16-18°C | 2 | ca. 18% |
Kinderzimmer | 20°C | 3 | ca. 6% |
Bad | 22°C (nur bei Nutzung) | 4 | variabel |
Flur | 15-16°C | 1-2 | ca. 24% |
Arbeitszimmer | 20°C (nur bei Nutzung) | 3 | variabel |
*Verglichen mit durchgehend 21°C in allen Räumen
Die Stufen am Thermostat entsprechen ungefähr folgenden Temperaturen:
Problem: Hoher Energieverlust, kühlt Wände aus
Lösung: Stoßlüften (5-10 Minuten, mehrmals täglich)
Problem: Energie geht buchstäblich zum Fenster hinaus
Lösung: Thermostat herunterdrehen, bevor Sie lüften
Problem: Unnötiger Verbrauch in selten genutzten Räumen
Lösung: Raumspezifische Temperaturen (siehe Tabelle oben)
Problem: Wärme staut sich, Räume heizen langsamer
Lösung: Mindestens 30 cm Abstand vor und über Heizkörpern
Problem: Aufdrehen auf Stufe 5 heizt nicht schneller, sondern nur heißer
Lösung: Gewünschte Temperatur einstellen und warten
Problem: Wärme verteilt sich in ungenutzte Bereiche
Lösung: Türen zu weniger beheizten Räumen geschlossen halten
Problem: Wiederaufheizen kostet mehr als moderate Temperaturhaltung
Lösung: Nie unter 15°C in der Wohnung, Temperatur nur um 3-4°C absenken
Schimmel entsteht durch zu hohe Luftfeuchtigkeit. Ein 4-Personen-Haushalt gibt täglich bis zu 12 Liter Wasser an die Raumluft ab. Diese Feuchtigkeit muss durch regelmäßiges Lüften abgeführt werden.
Die richtige Einstellung Ihrer Heizungsanlage kann erhebliche Einsparungen bringen:
Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkörper gleichmäßig mit Wärme versorgt werden. Dadurch wird verhindert, dass einige Räume über- und andere unterheizt werden.
Alte, ungeregelte Heizungspumpen verbrauchen unnötig viel Strom. Eine moderne Hocheffizienzpumpe passt ihre Leistung automatisch an den tatsächlichen Bedarf an.
Die meisten Heizungsanlagen verfügen über eine Zeitsteuerung. Stellen Sie diese so ein, dass die Temperatur nachts und bei längerer Abwesenheit um 3-5°C abgesenkt wird.
Eine regelmäßige Wartung erhält die Effizienz Ihrer Heizung und verlängert ihre Lebensdauer:
Kosten: 100-200 € jährlich für die Wartung können langfristig viel höhere Reparaturkosten vermeiden und sparen 5-10% Energiekosten.
Für nachhaltige Einsparungen lohnen sich diese Investitionen:
Moderne elektronische Thermostate ermöglichen eine präzise zeitgesteuerte Temperaturregelung für jeden Raum individuell.
Noch mehr Komfort und Einsparung bieten smarte Thermostate, die per App, Sprachsteuerung oder Anwesenheitserkennung gesteuert werden können.
Ungedämmte Heizungsrohre in unbeheizten Räumen (Keller, Dachboden) sind Energieverschwender.
Undichte Fenster sind eine häufige Ursache für Wärmeverluste. Mit Dichtungsbändern lassen sich viele ältere Fenster kostengünstig optimieren.
Für Hauseigentümer lohnen sich auch umfangreichere Maßnahmen:
Maßnahme | Kosten | Einsparung | Amortisation | Fördermöglichkeiten |
---|---|---|---|---|
Neue Heizungspumpe | 300-500 € | 80-100 €/Jahr | 3-5 Jahre | BAFA, KfW |
Austausch alter Fenster | 300-500 €/m² | 15-20% Heizkosten | 10-15 Jahre | KfW, BAFA |
Dachbodendämmung | 30-50 €/m² | 10-15% Heizkosten | 4-8 Jahre | KfW, BAFA |
Fassadendämmung | 100-200 €/m² | 20-25% Heizkosten | 10-20 Jahre | KfW, BAFA |
Neue Gasbrennwertheizung | 7.000-12.000 € | 10-30% ggü. alter Anlage | 7-12 Jahre | BAFA, KfW |
Hybridheizung (Gas + Wärmepumpe) | 15.000-25.000 € | 30-50% ggü. reiner Gasheizung | 10-15 Jahre | BAFA, KfW |
Der Staat unterstützt energetische Sanierungen mit verschiedenen Förderprogrammen:
Neben dem Sparen durch reduzierte Verbräuche können Sie auch durch einen Gasanbieterwechsel erheblich sparen. Der Wettbewerb auf dem Gasmarkt ist intensiv, und die Preisunterschiede zwischen der Grundversorgung und den günstigsten Anbietern können mehrere hundert Euro pro Jahr betragen.
Vergleichen Sie Gaspreise mindestens einmal pro Jahr – am besten kurz vor Ende der Kündigungsfrist Ihres aktuellen Vertrags. Auch wenn Sie bereits gewechselt haben, lohnt sich ein erneuter Wechsel nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit oft.
Mit der Kombination aus verhaltensbasierten Maßnahmen, technischen Optimierungen und dem richtigen Gastarif können Sie Ihre Gaskosten um bis zu 30% senken. Hier unsere Checkliste zum Abhaken:
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